Prof. Dr. Rolf Oberliesen

FORSCHUNG- und ENTWICKLUNGSPROJEKTE

<<   Zurück zur Übersicht

Projektname/-kürzel: Entwicklung und Evaluation eines webbasierten Communityportals Arbeitslehre als Referenzmodell für ein lernfeldbezogenes Wissensnetz
www.lernmit.de
Projektleitung: Dr. Ulrich Graf, (iaab, Uni Bremen)
Prof. Dr. Rolf Oberliesen, (iaab, Uni Bremen)
Projektpartner: Landesinstitut für Schule, Abteilung Curriculumentwicklung: Beate Vogel
Gefördert durch: Senator für Bildung und Wissenschaft im Rahmen des LernMit-Programms (Lernen mit Neuen Medien und Informationstechnologien) des Landes Bremen und der Bertelsmannstiftung
Projektzeitraum: 8/2001 - 7/2002

Forschungsziele / Forschungsaufgaben

Ziel des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist es, ein internetbasiertes Communityportal für den Bereich Arbeitslehre insbesondere für LehrerInnen des Lernfeldes Arbeitslehre an Bremer Schulen aber auch Eltern und Bildungspartnern zu entwickeln, im Kontext von Lehrerbildungsveranstaltungen und des Ausbaus von Fachmoderationen zu implemen­tieren und zu evaluieren. Dabei geht es um umfassende Informationen im Zusammenhang mit Unterrichtsgestaltung und schulinterner Fortbildung wie auch um ein Diskussionsforum für Berichte aus der Praxis (und lernfeldbezogenen Forschung). Internet und Kommunikationstechniken sollen zur Herausbildung und Verfestigung einer fachbezogenen „Community“ entwickelt und erprobt werden. Zugleich wird das Wissensnetz Arbeitslehre als Referenzmodell für ein fach- bzw. lernfeldbezogenes Wissensnetz evaluiert.

Verortung des Projektes in der Forschung und Entwicklung

Die bremische Bildungs- und Qualifizierungsoffensive „Bremen in T.I.M.E“ hat sich die Verstärkung von Medienkompetenz und die Ausweitung der Fähigkeiten zur Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Aufgabe gemacht. Zur Medienkompetenz als gesellschaftlicher Schlüsselqualifikation gehören nicht nur die entsprechen­den medien- und informationstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern auch die Fähigkeit, verfügbare Informationen gezielt auszuwählen, zu beurteilen und in Zusammen­hänge einzuordnen. Darüber hinaus sind neue soziale Kompetenzen und medienbezogene Qualifikationen für die Berufs- und Arbeitswelt einzuüben (vgl. hierzu: Bremen in T.I.M.E. – Rahmenprogramm zur Lan­desinitiative „Informations- und Mediennutzung“, Drucksache 15/320 v. 23.05.2000).

Diese Aufgaben erfordern im öffentlichen Bildungssystem – unter anderem – die Ausstattung mit der notwendigen technischen Infrastruktur und die Vernetzung mit den weltweiten, computerbasierten Kommunikationssystemen. LehrerInnen sind umfassend für den Einsatz neuer Medien- und Informationstechniken im Unterricht zu qualifizieren. Lehrpläne und Unterrichtskonzepte müssen den Möglichkeiten einer multimedialen Kommunikation und Wissensvermittlung entsprechen und angepasst werden. Dies hat auch Konsequenzen für die persönliche Arbeitsweise von LehrerInnen: Wie auch in anderen Berufen muss die Fort- und Weiterbildung in Zukunft zu einem relevanten Teil in Eigeninitiative erfolgen. Die Kommunikation mit KollegInnen auch außerhalb der eigenen Schule, der kontinuierliche Erfahrungsaustausch, der Zugriff auf aktuelle Informationen und Fortbildungsangebote wird durch die neuen Medien erheblich erleichtert.

Der im Sommer 2001 zur Erprobung vorgelegte Rahmenplan Arbeitslehre für die Bremer Schulen (Sekundarstufe I) beschreibt einerseits verbindliche Anforderungen für den jeweiligen Bildungsgang der Hauptschule, der Realschule, des Gymnasiums und der Gesamtschule, gestattet aber andererseits den Schulen die Ausgestaltung schulinterner Curricula, fächerübergreifender Maßnahmen und spezifischer Schulprofile. Ergänzend zu den Fachrahmenplänen liegen Pläne und Vorschläge zum Einsatz elektronischer Medien und Informationstechniken im Unterricht vor. An die LehrerInnen im Lernfeld Arbeitslehre werden damit Erwartungen gerichtet, deren Erfüllung erheblicher Anstrengungen bedarf. Innovative Ansätze sind sowohl zur Gestaltung eines an Leitthemen und an Entwicklung von Handlungskompetenz orientierten Unterrichts wie auch zur Integration der „neuen Medien“ in den Unterricht erforderlich. Solche innovativen Ansätze werden an zahlreichen Schulen bereits mit großem Engagement erprobt, sind aber noch keineswegs die Regel. Vor allem die fachfremd in Arbeitslehre unterrichtenden LehrerInnen, aber durchaus auch erfahrene Fachkräfte suchen nach Anregungen, Erfahrungsberichten, Fortbildungsangeboten und Materialien, die sie zeiteffizient und praxisnah bei der Überprüfung und Umorientierung der Didaktik und Methodik des Arbeitslehreunterrichts unterstützen.

Hinzu kommen erhebliche Anforderung an die interdisziplinäre Kooperation innerhalb der Schule. Im Lernfeld Arbeitslehre an den bremischen Schulen arbeiten in der Regel LehrerInnen mit sehr unterschiedlichen fachlichen Profilen zusammen. Hier sind, sollen auch die nach dem Rahmenplan geforderten Leitlinien für die curriculare Konzeption wie z. B. Umweltbildung, Geschlechterverhältnis u. a. konstruktiv umgesetzt werden, für die beteiligten LehrerInnen geeignete Unterstützungssysteme und -maß­nah­men erforderlich, die zum einen die fachliche Kommunikation fördern, zum anderen aber auch leitthemenbezogene Quellen, Materialien, Medien und Lernarrangements erschließen bzw. bereitstellen. Der Einsatz der neuen Informations- und Kom­munikationstechnologien bietet sich hier als Unterstützungsmaßnahme an.

Internet und Kommunikationstechniken sollen zur Herausbildung und Verfestigung einer fachbezogenen "Community" entwickelt, erprobt und evaluiert werden. Mit dem Internet-Angebot "Wissensnetz Arbeitslehre" wird eine Teilmaßnahme im Projekt "Lernen mit Neuen Medien und Informationstechnologien (LernMit)" des Landes Bremen mit Unterstützung der Bertelsmannstiftung eingeleitet (LernMit: http://www.lernmit.de/. Das „Wissensnetz Arbeitslehre“ folgt somit einerseits den Anforderungen der breit angelegten Bildungsoffensive „Bremen in T.I.M.E.“ und den speziellen Zielsetzungen des Programms „LernMit“, soll aber andererseits auch den aktuellen Bedarf eines bestimmten Lernfeldes (Arbeitslehre) während der Erprobung des neuen Rahmencurriculums befriedigen.

Forschungsmethoden

Es handelt sich um ein spezifisches Entwicklungsprojekt, das wissenschaftlich be­glei­tet wird. Die wissenschaftliche Begleitung hat ihren Schwerpunkt insbesondere hinsichtlich der im „Wissensnetz Arbeitslehre“ repräsentierten Inhalte (inhaltsanalytische und strukturelle Entwicklungsforschung) aber auch hinsichtlich deren medialer benutzerguppenspezifischer Darstellung und der Nutzung des Wissensnetzes (Wirkungsstudie). Es werden sowohl adressatenbezogene Befragungen (im Rahmen von Lehrerfortbildungsveranstaltungen und per Internetbefragung) durchgeführt als auch Nutzungsprofile und -häufigkeiten der in der Anlaufphase präsentierten Inhalte und Foren empirische ausgewertet. Besonders im Rahmen der Evaluation der Implementierungs- und Konsolidierungsphase werden seitens des Evaluationsteams medienbezogene Wirkungsanalysen in Form von Nutzerbefragungen und der inhaltsanalytischen Auswertungen der fachmoderierten Foren durchgeführt.

Arbeitsplan / Arbeitsschritte

Phase I (8/01-7/02)
Entwicklungs- und Anlaufphase:
  • Inhaltsanalytische Forschungsarbeiten, Entwicklung der Wissensstruktur des Wissensnetzes und des Datenbanksystems;
  • Entwicklung eines Drehbuchkonzeptes, erste multimediale Einrichtung im Probebetrieb;
  • Einrichtung einer Fachmoderation, Einführung des Wissensnetzes über Lehrerfortbildungsveranstaltungen des Landesinstitutes für Schule
Phase II (8/02-7/03)
Evaluations- und Konsolidierungsphase:
  • Überarbeitung des multimedialen Konzeptes nach der Auswertung der Nutzerbefragung;
  • Überarbeitung des Datenbankkonzepts;
  • Ausweitung des inhaltlichen Angebotes (Unterrichtsmaterialien und –beispiele zu Themen des Rahmenplans);
  • Expertenhearing zum Entwicklungskonzept
Phase III (8/03-7/04)
Betriebsphase:
  • Erweiterung des inhaltlichen Angebots und tiefer gehende Vernetzungen mit anderen Informationsdiensten;
  • Abschlussbericht mit Empfehlungen zur Verstetigung des „Wissensnetzes Arbeitslehre“ im Land Bremen.

Ergebnisse

Das Projekt konnte aus Gründen der Umstrukturierungen im LernMit-Projekt des Landes Bremen nur bis zur Phase II durchgeführt werden.

<<   Zurück   nach oben
  Info |  Arbeitsgebiete 123 |  Forschung |  Kooperationen 123456 |  Publikationen 123 |  Vita |  Lehre |  Kontakt